Ursula Biemann

Deep Weather

Ursula Biemann, Deep Weather, 2013
Ursula Biemann, Deep Weather, 2013

In ihrem Video-Essay Deep Weather (2013) zeigt Ursula Biemann, welche Auswirkungen die unablässige Suche nach fossilen Brennstoffen auf weit entfernte Regionen der Erde und deren Bevölkerung hat: Sie macht den Zusammenhang zwischen den Verwüstungen der Teersandförderung in Kanada und den mit dem Anstieg des Meeresspiegels einhergehenden Problemen der BewohnerInnen des tief gelegenen Bangladesch sinnfällig.

Der aggressive Abbau von Öl aus den Athabasca-Ölsanden hinterlässt massive ökologische Schäden und setzt erhebliche Mengen an CO2 frei, was den Treibhauseffekt fördert und die Erderwärmung weiter vorantreibt. Die Arbeit thematisiert Ursache und Wirkung der anthropogenen Erderwärmung: Während das energieintensive und auf Wachstum basierende Wirtschaftssystem des Globalen Nordens natürliche Ressourcen ausbeutet, werden die negativen Folgen, wie etwa die Zunahme von heftigen Überschwemmungen, größtenteils auf Länder des Globalen Südens ausgelagert. Biemanns Videoarbeit veranschaulicht, dass im „System Erde“ alles mit allem zusammenhängt. Indem Klimawandel hier nicht nur als Umweltproblem, sondern auch als eine komplexe Frage sozialer Gerechtigkeit definiert wird, kann ihr Werk als Appell für Klimagerechtigkeit verstanden werden.

Ursula Biemann, geboren 1955, lebt in Zürich, Schweiz.