Paradise

(viam faciunt aliis)

Paradise Sorouri ist Afghanistans erste Rapperin, eine Ehre, die einige Risiken birgt. Weil sie Lieder schreibt und performt, die sich mit der Geschlechterungleichheit in ihrem Land befassen – in dem der UNO zufolge ca. 87% der Frauen eine Form von Gewalt erlebt haben –, hat Sourouri wegen ihrer Musik und ihres Engagements Todesdrohungen und körperliche Angriffe überstanden. Sie ist weiterhin eine lautstarke Verfechterin von Frauenrechten in Afghanistan und wurde von der UNO für ihre Arbeit gewürdigt. In den letzten sieben Jahren musste die 27jährige zweimal aus ihrem Land flüchten, hat mehr Todesdrohungen erhalten, als sie zählen kann, und wurde mitten auf der Straße von zehn Männern brutal verprügelt und zum Sterben liegengelassen. Ihr Verbrechen? Sie bedeckt ihren Kopf mit einer Baseballkappe anstatt mit einem Hidschab und erhebt ihre Stimme für Frauenrechte. Paradises beißende Texte über Geschlechterungleichheit im post-Taliban-Afghanistan wirken als Funke der Veränderung und Blitzableiter für Kontroversen. Auf Dari rappt sie trotzig darüber, wie es möglich sein kann, dass Frauen dafür, dass sie sich gegen eine Vergewaltigung wehren, Säure ins Gesicht geschüttet wird, dass sie als Kinder an ältere Männer verheiratet werden und Männern gehören, die sie anzünden. Alle Künstlerinnen, die heute in Afghanistan arbeiten, riskieren ihr Leben, um anderen Frauen den Weg zu ebnen.


Paradise Sorouri is Afghanistan's first female rapper, an honour that comes with some risks. Writing and performing songs that focus on gender inequality in her country – where about 87 per cent of women have faced some form of violence according to the UN – Sorouri has endured death threats and physical attacks for her music and activism. She remains a vocal advocate for women's rights in Afghanistan, and has been recognised by the UN for her work. In the past seven years, the 27-year-old was forced to flee her country twice, received more death threats than she can count, and was brutally beaten by 10 men on the street and left to die. Her crime? She covers her head with a baseball cap instead of a hijab, and raises her voice for women’s rights. Paradise’s scathing lyrics about gender inequality in post-Taliban Afghanistan have served as a spark for change and a lightning rod for controversy. She defiantly raps in Dari about how women can get acid poured on their faces for resisting rape, be married off as childrento older men, and belong to husbands who can set them on fire. All female artists who work in Afghanistan today are risking their lives so that they can pave the way for other women.


Ines Doujak. Landschaftsmalerei

28.05.-03.10.21